Tammy - klein aber oho...

Tammy war eine 92 cm große Shettydame. Das was ihr an Höhe fehlte, machte sie jedoch durch Charakter wet.

Sie war zickig, launisch, manchmal fies, aber auch lieb, lernwillig und verschmust.

 

Tammy stand eine ganze Zeitlang mit Mutabor, seinem Haffi-Freund Heini und den Shettys Baylies und Bobby bei uns auf der Koppel.

Ihre Besitzerin wusste nicht so recht, was sie mit ihr anfangen sollte und so wurde mit Tammy so gut wie nichts gemacht. Nur manchmal ging ihre Besitzerin mit ihr spazieren.

 

Mit der Zeit erschlich die kleine Ziege mein Herz und schon bald, brauchte ich mich nur auf dem Paddock blicken lassen und sie kam laut wiehernd auf mich zu galoppiert.

Ich fing mit Zustimmung ihrer Besitzerin ein wenig an mit ihr zu arbeiten.

Freilaufen lassen, longieren, Trail-Übungen, Freispringen, Handarbeit etc.

Tammy sog alles auf wie ein Schwamm. Vor allem bei den Trail-Übungen wurde sie unschlagbar.

Sie ging auf Fingerzeig rückwärts durch zwei Tonnen, ging auf kleinste Körperbewegungen meinerseits seitwärts im Schritt und Trab, ging durch sämtliche gefährliche Gassen, über Planen, Teppiche, bunte Gummimatten. Sie ließ sich Bein für Bein in auf dem Boden liegende Autoreifen stellen…

Wir haben zusammen sogar auf unserem Hausturnier den geführten Trail gewonnen.

Tammy war ganz bei der Sache. Lauschte meinen Befehlen und absolvierte den Parcours ohne nennenswerte Fehler. Man war ich stolz auf sie.

Tammy und ich in der Freundschaftsprüfung auf dem Hausturnier auf Hof Larsson 2006
Tammy und ich in der Freundschaftsprüfung auf dem Hausturnier auf Hof Larsson 2006

Aber bis dahin war es nicht immer so leicht mit ihr.

Gerade am Anfang kam der Pony-Dickschädel gemischt mit einem Gut-Maß an Zickigkeit durch.

Hatte sie keine Lust mehr auf Arbeit, stieg sie einen an, biss, trat bei Zeiten. Ihr das abzugewöhnen war schwieriger, als ihr alles andere beizubringen.

 

Sie wuchs mir in unserer gemeinsamen Zeit so sehr ans Herz, dass ich schwer in Versuchung kam die Kleine zu übernehmen, als ihre Besitzerin umziehen und Tammy abgeben wollte.

Da ich zu der Zeit jedoch nur Teilzeit arbeitete, lag das finanziell außerhalb meiner Möglichkeiten.

Und so musste ich zusehen, wie Tammy eines Tages abgeholt wurde.

 

Ich besuchte sie noch einige Male in ihrem neuen zu Hause. Und jedes Mal wieherte sie mir zu, sobald sie meine Schritte hörte.

Ihr ging es dort gut, doch die neue Besitzerin wanderte kurze Zeit später aus und Tammy wurde weiter vermittelt. Ich verlor sie aus den Augen.

 

Mir steigen noch heute die Tränen in die Augen, wenn ich an die Zeit mit Tammy denke, denn es war eine ganz besonders schöne Zeit.

 

Ich hoffe der kleinen Kröte geht es gut, da wo sie jetzt ist und ihre Menschen haben sie so tief ins Herz geschlossen, wie sie noch immer in meinem ist.

Tammy und ich 2006
Tammy und ich 2006